Skip to main content

Stadtkirche - Neustrelitz

  • Öffnungszeiten:

    Anfang Juni- Mitte September

    Mo. - Fr. 10:00 -17:30 Uhr

    Sa. 10:00 - 12:30 Uhr

  • Ort:
    Neustrelitz
  • PLZ:
    17235
  • Kontakt:
    03981-205542

Neustrelitz ist eine junge Stadt, die ab 1733 ganz planmäßig angelegt wurde.

Neustrelitz ist eine junge Stadt, die ab 1733 ganz planmäßig angelegt wurde. Grund war die Teilung Mecklenburgs von 1701, in deren Folge die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz entstanden – Letzteres Heimat der Prinzessin Luise, die später als Gattin des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. berühmt werden sollte. Da Neubrandenburg nach einem Brand der alten Strelitzer Burg als favorisierte neue Residenz bei den Bürgern der Stadt auf Ablehnung stieß und auch Strelitz nicht zum Regierungssitz ausgebaut werden konnte, entschied sich Adolf Friedrich III. für die Gründung einer neuen Stadt – Neustrelitz. Als Platz für die Kirche wurde die Ostseite des Marktes bestimmt, wo am 29. Juli 1768 der Grundstein gelegt wurde. Es sollte zehn Jahre dauern, bis die Kirche – wenn auch ohne Turm und unverputzt – eingeweiht werden konnte. Erst 50 Jahre später folgte u. a. der Turm nach Vorschlägen von Karl Friedrich Schinkel. Die Neustrelitzer nannten ihn wegen seiner Form »dat Botterfat« (Butterfass).

Innen zeigt sich die Kirche in der typischen Gestaltung eines evangelischen Gotteshauses mit rechteckigem Saal, zweigeschossigen, umlaufenden Emporen und geputztem Spiegelgewölbe. An der südlichen Schmalseite war zunächst ein Kanzelaltar aufgestellt, wie er als Kombination von Kanzel und Altar in protestantischen Kirchen Mittel- und Norddeutschlands vor allem im 17. und 18. Jahrhundert modern war. 1856 baute man jedoch die Kanzel aus und platzierte eine neue, dem Zeitgeschmack entsprechende seitlich des Altars auf einem Fuß. An die Stelle der alten Kanzel trat ein Gemälde mit einer Kopie der »Kreuztragung« von Raffael, das die künstlerisch begabte Großherzogin Marie selbst angefertigt hatte.

1893 erhielt die Kirche eine neue Orgel aus der Stettiner Werkstatt Grüneberg. Sie war ein Geschenk des Großherzogs Friedrich Wilhelm anlässlich seiner Goldenen Hochzeit und ersetzte ein Instrument von 1779. Mit ihrem Einbau waren erhebliche Veränderungen im Innern der Kirche verbunden: Die obere Westempore und die darunter befindliche Fürstenempore wurden ab- gebrochen; die herzogliche Familie saß bei Besuchen der Kirche fortan auf der Stadtseite, in der dorthin verlegten Fürstenloge schräg gegenüber der Kanzel. Damit die untere Westempore der Belastung durch die neue Orgel standhielt, waren statische Maßnahmen notwendig, wodurch wiederum das Portal für die Gemeinde an der Westseite der Kirche verbaut wurde. Die Neustrelitzer nutzen heute den östlichen Eingang.

Die Orgel wurde mehrfach dem Geschmack der jeweiligen Zeit entsprechend umgebaut, bevor sie zwischen 1998 und 2005 wieder ihren ursprünglichen Zustand erhielt. Damit ist sie eine der wertvollsten Orgeln des späten 19. Jahr- hunderts in Mecklenburg. Ihr Prospekt, der die Initialen und Wappen des Landesherren und seiner Gattin trägt, entstand in der Neustrelitzer Hoftischlerei.

Im Turm, dessen Aussichtsplattform für Besucher zugänglich ist, hängen eine ursprünglich aus Stargard kommende Glocke aus dem Jahr 1521 sowie zwei weitere von 1955. Sie ersetzen zwei ältere Instrumente, die im Krieg eingeschmolzen wurden.

Ansicht: Außenansicht
M.Poley,St.Nikolai,Wismar