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Stadtkirche - Ludwigslust

  • Öffnungszeiten:

    Im April Dienstag – Sonnabend 11.00 – 12.00 Uhr und 15.00 – 16.00 Uhr

    Von Mai bis September Dienstag – Sonnabend 11.00 Uhr – 17.00 Uhr, Sonntag 12.00 – 17.00 Uhr

    Im Oktober Dienstag – Sonnabend 11.00 – 16.00 Uhr, Sonntag 12.00 – 16.00 Uhr

    Von November bis März nach telefonischer Anmeldung

  • Ort:
    Ludwigslust
  • PLZ:
    19288
  • Kontakt:
    03874-21968

Prinz Christian Ludwig ließ sich Anfang der 1730er-Jahre ein kleines Jagdschloss im landschaftlich reizvoll gelegenen Dorf Klenow errichten, das er später als Herzog in Ludwigslust umbenennen ließ.

Prinz Christian Ludwig ließ sich Anfang der 1730er-Jahre ein kleines Jagdschloss im landschaftlich reizvoll gelegenen Dorf Klenow errichten, das er später als Herzog in Ludwigslust umbenennen ließ. Sein Nachfolger Friedrich der Fromme verlegte die Residenz von Schwerin dorthin und schuf durch umfangreiche Baumaßnahmen das »Versailles von Mecklenburg«.

Noch vor dem heutigen Schloss und der Planstadt wurde die Kirche errichtet; sie entstand anstelle der abgerissenen alten Klenower Kirche. Friedrich ließ sich im Geschmack der Zeit einen klassizistischen Bau entwerfen, der sich in Anlehnung an einen antiken Tempel völlig von den Feld- und Backsteinkirchen des Mittelalters unterschied. Die ursprünglichen Pläne seines Baumeisters Johann Joachim Busch, die eine Kirche in Form einer ägyptischen Pyramide vorsahen, gingen ihm allerdings zu weit.

Die Kirche nimmt in gerader Achse Bezug auf das bereits bestehende, später um- und ausgebaute Jagdschloss und ist deshalb nicht nach Osten ausgerichtet. Das Innere wird von einem 350 m2 großen, mehrdimensional auf Karton gemalten und den gesamten Altarbereich einnehmenden Bild dominiert, das die Verkündigung der Hirten darstellt. Von 1772 bis 1803 waren die beiden Hofmaler Johann Dietrich Findorff und Johann Heinrich Suhrlandt nacheinander mit dessen Erschaffung befasst.

Hinter dem monumentalen Gemälde verborgen befinden sich Orgel und Sängeremporen. Die Orgel war zunächst ein Werk des Rostockers Paul Schmidt und wurde 1876 durch eine Friese- III-Orgel ersetzt. Sie wurde 2002 / 03 restauriert. Unterhalb des um zehn Stufen erhöhten Altarbereichs befindet sich das Grab der Gattin von Friedrich, Louise Friderike von Württemberg.

Der Sarkophag des einstigen Herrschers selbst steht in der Mitte der Kirche. Den Altar zieren außer dem Kruzifix sechs große vergoldete Leuchter. Ihr Ausgangsmaterial: Pappmaché!

Gegenüber dem an der Südseite der Kirche befindlichen Altar, zu dem zwei geschwungene Freitreppen führen, erhebt sich die Herzogenloge. Mit üppigem barocken Schmuck stellt sie einen deutlichen Kontrast zum Rest des Baus dar.

Da die Kirche keinen Platz für ein Glockengeläut bot, ließ der übernächste Herzog Friedrich Franz I. das nahe gelegene Friedhofsportal neu errichten, und zwar in Anlehnung an ägyptische Sakralbauten in Form von zwei Pylonen, die die Glocken beherbergen – eine späte Bestätigung des Architekten Busch.

Als der Hof schließlich 1837 nach Schwerin zurückkehrte, war Ludwigslust fortan nur noch sommerliche Nebenresidenz und Garnisonsstadt. Aber schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Kirche auch als Stadtkirche für die zahlreichen hier ansässigen Hofleute, die Handwerker und Händler gedient, so dass sie weiterhin in Nutzung blieb.

Ansicht: Außenansicht 1
M.Poley,St.Nikolai,Wismar