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St. Petrus und St. Paulus - Zarrentin

  • Öffnungszeiten:

    Ostern - 12. Oktober: täglich 13.00 - 17.00 Uhr

  • Ort:
    Zarrentin
  • PLZ:
    19246
  • Kontakt:
    038851-25751

Die Kirche Zarrentin ist eine gotische Pfarrkirche und ehemalige Klosterkirche im historischen Stadtkern von Zarrentin am Schaalsee.

Als Zarrentin 1194 erstmals urkundlich erwähnt wurde, war es schon ein deutsches Pfarrdorf. Die romanische Feldstein- und Backsteinkirche war in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts Dorfkirche. Um 1250 wurde das Kloster Zarrentin als Zisterzienserinnenkloster gegründet. Die Pfarrkirche wurde nun auch zur Klosterkirche.

Das romanische Feldsteinmauerwerk des quadratischen Chores stammt aus den 1230/40er Jahren. Um 1300/10 wurde der Chor mit Backsteinmauerwerk erhöht. Der Chor hat heute eine Flachdecke. An den Chorwänden befinden sich stark restaurierte, szenische Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die Christus als Weltenrichter, die Marienkrönung, Kain und Abel, die Opferung Isaaks sowie einige Heilige zeigen.

1460 wurde unter Verwendung von Teilen der alten Kirche mit Ablassmitteln das heutige gotische Langhaus aus Backsteinen errichtet. Das heute einschiffige Langhaus mit seinen drei rechteckigen Jochen hat abgetreppte Strebepfeiler und dazwischen Kapellen. Die „busigen“ Kreuzrippengewölbe werden auf Konsolen abgefangen.An der Nordseite finden sich in jedem Joch zwei dreiteilige, gotische Fenster. Das spitzbogige Portal ist auch abgetreppt. Mit seinen Intarsien und reichen Ornamentschnitzwerken demonstriert sie das Formengut der niederländisch beeinflussten norddeutschen Renauissance. Ein steiles Satteldach schließt die Kirche.1552 wurde das Nonnenkloster aufgehoben und die Kirche war wieder die Pfarrkirche des Ortes.Erst 1672 wurde der Westturm fertiggestellt. Im Turm sind Teile aus dem 13. und 14. Jahrhundert enthalten. Das heutige Obergeschoss des Turmes stammt aus dem 18. Jahrhundert und besteht aus einer Fachwerkkonstrution, die an der Westseite mit Brettern verschalt ist. Der kleine, quadratische Uhren-Turmaufsatz wurde durch einen achteckigen Turmhelm abgeschlossen.

Innenausstattung; Der große, hölzerne Altaraufsatz stammt von Heinrich Johann Bülleaus dem Jahr 1733. Dargestellt werden Christus, ein Kruzifix, Säulen mit korinthischen Kapitellen und Schnitzfiguren der Evangelisten. Die Gemälde sind von I. A. Maschmann. Sie zeigen in der Predella das Abendmahl, sowie die Grablegung Christi und Architekturzsenen im Oberteil.Die hölzerne Kanzel aus der Werkstatt Bebedikt Dreyers mit den Reliefs des Bildschnitzers Jakob Reyge stammt aus dem Jahr 1533/34. Das nur drei Jahre nach Durchführung der Reformation in Lübeck entstandene Kunstwerk ist eines der ältesten und bedeutendsten Bildwerke der Reformationszeit in Norddeutschland. Sie wurde 1699 aus der Lübecker Marienkirche erworben. Die später von hinzugefügte Tür ist mit Intarsien geschmückt. Die Brüstungen des Kanzelkorbes zeigen fünf Schnitzreliefs.. Diese zeigen in protestantischer Auffassung Abbildungen von Christus als guter Hirte, Moses mit den Gesetzestafeln, Johannes dem Täufer als Prediger in der Wüste, Christus bei der Aussendung der Apostel sowie der Streit Christi mit den falschen Propheten. Den Bildern sind plattdeutsche Unterschriften zugefügt, die zusammen mit den Bildern einen klaren Bezug auf die Reformationszeit haben. Die Tafeln zeigen zudem den Übergang von der mittelalterlichen Schnitzerei zur Plastik der Renaissance

Die Orgel ist aus dem Jahr 1844.

Weiterhin gibt es noch Figuren aus einem Schnitzaltar aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und zwar vier weibliche Heilige, Gottvater sowie die Apostel Petrus und Paulus.

Die spätgotischen, wappengeschmückten Grabsteine von Konventualinnen (adligen Nonnen) des Klosters stammen von 1455 und 1521.

Ansicht: von Südost
M.Poley,St.Nikolai,Wismar