St. Maria, Johannes und Elisabeth - Bützow
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Öffnungszeiten:
Juni bis September montags bis freitags 10:00 Uhr bis 17.30 Uhr
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Ort:Bützow
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PLZ:18246
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Kontakt:038461-2888
Der Gründung des Domkollegiatstifts 1248 folgten gut 200 Jahre intensiver Bautätigkeit, bis die große Kirche schließlich vollendet war. Begonnen hatte man nach den Plänen für eine Basilika, von denen später zugunsten einer Hallenkirche abgewichen wurde.
Mit der Erwähnung als »Bunitium« durch den alexandrinischen Geografen Claudius um das Jahr 150 n. Chr. gehört Bützow zu den ältesten urkundlich genannten Orten Mecklenburgs. 1171 taucht das »Land Bützow« in einer Urkunde wieder auf, als Heinrich der Löwe Bützow dem Bistum Schwerin übereignete. Um 1180 wurde der Ort unter Bischof Berno Bischofsresidenz und ab 1239 war die Stadt bis 1648 Hauptresidenz des Bischofs von Schwerin bzw. der Nachreformatorischen Stiftsadministratoren. Der Gründung des Domkollegiatstifts 1248 folgten gut 200 Jahre intensiver Bautätigkeit, bis die große Kirche schließlich vollendet war. Begonnen hatte man nach den Plänen für eine Basilika, von denen später zugunsten einer Hallenkirche abgewichen wurde. Der Wechsel wurde lange auf um 1280 datiert – neueste Angaben gehen von um 1315 aus. Im Innern ist die älteste Bauphase in den beiden östlichen Langhausjochen noch erkennbar. Ihre besondere Charakteristik erfährt die Bützower Stadtkirche durch den Hallenumgangschor vom Ende des 14. Jahrhunderts mit seinen drei polygonal heraustretenden Kapellen.Aus diesen frühen Zeiten sind die Bronzefünte von 1474 und der Orgelprospekt von 1490 er- halten geblieben. Das Taufbecken wurde wahrscheinlich im Auftrag der Bäcker und Tuchscherer der Stadt gegossen, denn es enthält neben Darstellungen u. a. von Christus und den Aposteln auch solche einer Schere und von Broten als Innungszeichen. Der erhaltene spätmittelalterliche Marienaltar kam 1503 aus einer Lübecker Werkstatt nach Bützow. Die Kanzel aus dem Jahr 1617 beeindruckt mit ihrem kunstvollen Schnitzwerk, das die Geschichte Gottes und der Menschen darstellt. Beginn der »Erzählung« ist interessanterweise die Erschaffung der Frau. 1765 ließ der Pastor eine Sonnenuhr am südlichen Außenpfeiler anbringen. Durch die Darstellung der Erdmeridiane sind verschiedene Zeitzonen berücksichtigt, wobei der Schatten immer die Ortszeit anzeigt. Nach ihrer Restaurierung 2009 wurde die Sonnenuhr hinter dem Altar aufgestellt. Den Außenpfeiler schmückt heute eine Kopie.Um 1900 verzeichnete der Kunsthistoriker Friedrich Schlie in dieser Kirche vier Glocken. Zwei davon waren undatiert; die dritte zeigte die Zahl 1733; die letzte verwies auf 1873, das Jahr, als man eine Glocke des Rostocker Glockengießers Rickert de Monkehagen von 1412 hatte umgießen lassen. Heute gibt es noch drei Glocken: eine inzwischen auf 1486 datierte, sowie zwei deutlich jüngere aus dem Jahr 1955.Nach aufwändigen Sanierungen und Restaurierungen wurde die Bützower Kirche 2007 als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft. Von ihren angeblich einst 17 mittelalterlichen Altären ist heute noch der Marienaltar erhalten.1860 wurde er zwar durch einen neugotischen Altar ersetzt, erhielt aber einen neuen Platz im Chorumgang. Zwischen 1929 und 1931 ließ man ihn in einer Dresdener Werkstatt konservieren und teilweise restaurieren, bevor er wieder nach Bützow kam. Während des Krieges war der Marienaltar Unterlagen zufolge wohl ausgelagert, bis er nach einer neuerlichen Konservierung 1950 / 51 durch einen Greifswalder Fachmann wieder seinen ursprünglichen Platz im Chor erhielt.2003 wurde er letztmalig restauriert. Der vierflügelige Altaraufsatz zeigt im Mittelschrein die tote Maria, umgeben von den zwölf Aposteln. Einer von ihnen trägt unverkennbar eine Brille, womit es sich bei dem Bützower Altar von 1503 um eine der ältesten, wenn nicht um die älteste plastische Darstellung einer Brille handeln dürfte. Ein ebenfalls interessantes Detail sind die (Haus-)Schuhe Marias und ein Nachtgeschirr unter dem Bett. Entstanden ist der Bützower Altar in einer Lübecker Werkstatt, geschaffen von einem unbekannten Meister, dem namenlosen »Meister des Bützow-Altars«, dem u. a. auch Teile des Altars der Parchimer Marienkirche zugeschrieben werden.