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St. Georgen - Parchim

  • Öffnungszeiten:

    Anfang Mai - Anfang Oktober

    Mo - Fr 10 - 16 Uhr (Sommer bis 17 Uhr), Sa 10 - 12 Uhr

  • Ort:
    Parchim
  • PLZ:
    19370
  • Kontakt:
    03871-213423

Die Pfarrkirche St. Georgen entstand 1289 im Zentrum der Altstadt. Nach einer Bauzeit von achtzehn Jahren wurde sie vermutlich 1307 geweiht.

St Georgen ist ein dreischiffiger und neunjochiger gotischer Backsteinbau auf einem Feldsteinsockel mit einem Westturm. Der ursprünglich steile Turmhelm wurde 1612 durch ein Feuer zerstört.Die 1307 geweihte Kirche wurde auf den Trümmerresten des Vorgängerbaues unter Mitbenutzung erhalten gebliebener Mauerreste erbaut. Zum Teil sind diese Reste heute noch außen an der Westwand und im Innern der Kirche erkennbar. Bei der alten Kirche handelte es sich um eine spätromanische Basilika, welche vermutlich 1180 und 1190 errichtet wurde. Gewiss ist jedoch, dass sie 1229 stand, vielleicht auch etwas davor. Sie ist damit in Teilen das älteste Gebäude der Stadt Parchim. Vor 1289 brannte die Basilika ab, sodass von Papst Nicolaus IV (1288–1292) für die Aufbauhilfe ein Ablass erteilt wurde. Dieser Papst gehörte den Franziskanern an, welche seit 1246 auch in Parchim nachweisbar sind.

Nachdem das Gebäude als gotische Hallenkirche neu aufgebaut worden war, erweiterte man bereits im Jahre 1420/30 den Chorraum und den Chorumgang. Im Zuge des großen Stadtbrandes im Jahre 1612 wurden der Turm, der Glockenstuhl und die Glocken durch Feuer vollständig zerstört. Der anschließende Wiederaufbau des Turmes endete in seiner noch heute vorhandenen Gestalt mit einer geringeren Höhe von 48,50 Meter.In den Jahren 1844 und 1898 kam es zu den letzten umfassenden Sanierungen. 1844 wurden sämtliche Stühle und Chöre abgebrochen (mit Ausnahme des Ratschores), die Kirche wurde ausgeweißt, der Fußboden mit Steinen gepflastert, der Altar erhöht, die Orgel und Kanzel wurden mit Farbe versehen. Aus dem Hauptaltar von H. Leptzow brach man Apostel heraus und versetzte sie in einen neuen Altarschrein.

1897/98 wurde der Kalkputz bereits wieder entfernt, der Altar abgesenkt und ein neugotischer Altaraufsatz installiert. Erneut entfernte man alle Chöre und Einbauten. Der Fußboden wurde mit farbigen Platten gefliest, sämtlich Grabplatten setzte man in die Wände um. Max Salomon aus Berlin malte Gewölbe und Wände aus. Zudem wurden eine Luftheizung und eine Gasbeleuchtung installiert.

Nach einigen Verzögerungen zog 1533 die Reformation auch in St. Georgen ein Von diesem Zeitpunkt an wurde an St. Georgen evangelisch gepredigt und an St. Marien katholisch.

Im 20. Jahrhundert erfolgten nur die notdürftigsten Erhaltungsmaßnahmen. So konnten in den Jahren 1979 bis 1983 die Außenhaut und das Dach durch Spendenmittel der Bayrischen Kirche im Rahmen des Sonderbauprogramms für die Kirchen der DDR teilweise restauriert werden.

Nach der Wende bildete sich ein Förderverein, der zunächst die äußerst dringliche Sanierung der maroden Frieseorgel von 1871 realisieren konntem die am Reformationstag 2001 abgeschlossen werden konnte. Danach widmete sich der Fördervereinder der Restaurierung des bis dahin verstummten Geläutes der Kirche, was im September 2007 erfolgreich endete. Sezdem verfügt St Georgen über 5 Glocken.

Weiterhin konnten seit der Wiedervereinigung eine moderne Winterkirche - südlich des Turmes , eine Gasheizungsanlage, sowie ein Küchen- und Sanitärtrakt in der St.-Georgen-Kirche installiert werden. Auch wurde die vorhandene Elektroanlage ersetzt und der Glockenstuhl umfassend gesichert und verstärkt.

Innenausstattung

Die Kanzel ist ein Schnitzwerk.von 1580. Sie enthält viele biblische Szenen und zeigt das Leben Jesu sowie den Stifter der Kanzel mit seiner Frau. Die Texte unter den Darstellungen der Lebensstationen Christi an der Kanzel sind noch in lateinischer Sprache. Aus dem frühen 15. Jahrhundert stammt ein Christus als Schmerzensmann aus Holz. An den Chorpfeilern finden sich Reste von Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Dargestellt sind die Kirchenväter Gregor und Ambrosius. Weiterhin existieren noch zwei Triumphkreuzgruppenn und eine Glocke aus der Zeit um 1400.Der größte Teil der Inneneinrichtung entstand nach der Reformation. Das Lutherbild stammt von 1612. 1613 wurde die Glocke vom Parchimer Glockengießer M. Westfal gefertigt. Diese wurde 2006 repariert. Die Fünfte mit Messingschüssel stammt von 1620. Von 1727 und 1734, sowie von 1811 stammen die Epitaphe. Die Friese-Orgel wurde am 15. Dezember 1871 geweiht.Die älteste vorhandene Ausstattung ist das in veränderter Form erhaltene ehemalige Altarretabel aus dem Jahre 1421. Es stellt ein Pentaptychon dar, wobei es sich hier um einen zweifach wandelbaren Flügelaltar mit Mittelschrein und vier Seitenflügeln handelt. Er besteht heute aus einer geschnitzten Festtagsansicht und zwei gemalten Wandlungen. In der Festtagsansicht erscheint der Mittelschrein dreigeteilt. In der Mitte befindet sich ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert, das Christus und die Emmausjünger darstellt. Was ursprünglich im mittleren Teil zu sehen war, ist unbekannt. Rechts und links des Gemäldes stehen, je in Dreiergruppen übereinander, die zwölf Apostel. In den Seitenflügeln sind verschiedene Heilige dargestellt. In der Sonntagsansicht waren am rechten Flügel sechs Szenen aus dem Leben des Heiligen Georgs dargestellt. Die Malereien am linken Flügel sind nahezu vollständig verloren. Sämtliche Teile des Retabels sind aus Eichenholz.Zeitweise wurde der Altar geteilt. So diente der Mittelschrein auf einem neugotischen Altaraufsatz als Altar einer Kapelle der Kirche, die Seitenflügel wurden zeitweilig nicht benutzt. 2001 erfolgten wieder der Zusammenbau aller Altarteile zu einem wandelbaren Flügelaltar und die Aufstellung in der nordöstlichen Seitenkapelle des Chorumgangs.Von den ehemals 35 Altären der Kirche sind neben dem Hauptaltar zwei weitere spätgotische Flügelaltäre erhalten. Sie stehen in den Kirchen Bergrade und Lancken.

Ansicht: von Süd
M.Poley,St.Nikolai,Wismar