Schlosskirche - Schwerin
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Öffnungszeiten:
Von April bis Oktober: Mittwoch und Freitag jeweils 14, 15 und 16 Uhr, Samstag jeweils 15 und 16 Uhr
von November bis März: Mittwoch, Freitag und Samstag, jeweils 14.00 Uhr.
Im Dezember finden keine regelmäßigen Führungen in der Schlosskirche statt.
Ab 10. Januar 2024 laden wir Sie herzlich jeweils 15:00 Uhr am Mittwoch, Freitag und Sonnabend zu den halbstündigen Führungen ein.
Treffpunkt ist beim Schaukasten der Gemeinde am Hauptportal des Schlosses.
Da es bei den Terminen zu kurzfristigen Änderungen kommen kann, finden Sie hier unseren aktuellen Veranstaltungsplan:
https://www.kirche-mv.de/schwerin-schlosskirchengemeinde/gottesdienste-und-veranstaltungen
Wenn Sie außerhalb dieser Zeiten die Kirche besichtigen möchten, mit einer Gruppe kommen oder weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an das Gemeindebüro (Telefon 0385 / 56 25 67, email:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ).Gottesdienstbesucher haben nach dem Gottesdienst immer die Möglichkeit sich die Kirche anzuschauen.
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Ort:Schwerin
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PLZ:19053
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Kontakt:0385-562567
Schon um 965 errichteten slawische Siedler auf der Insel im Schweriner See eine Wallanlage – die Geburtsstunde des heutigen Schweriner Schlosses.
Schon um 965 errichteten slawische Siedler auf der Insel im Schweriner See eine Wallanlage – die Geburtsstunde des heutigen Schweriner Schlosses. Mehrfach abgerissen, neu- und umgebaut zeugt es von der über 1 000-jährigen Geschichte des heutigen Mecklenburg. 1560 wurde an seiner Nordseite unter Johann Albrecht I. der Grundstein für den ersten reformatorischen Kirchenbau des Landes gelegt; der Herzog ließ sich nach den Vorbildern der Schlosskapelle Hartenstein in Sachsen und der Dresdener Schlosskapelle eine neue Kirche bauen. Diese zählt heute zu den markantesten Teilen des Schlosskomplexes.
Von der Renaissanceausstattung ist unter anderem die mit Marmorreliefs geschmückte Rundkanzel aus dem Jahr 1561 erhalten, die ein Abbild der Kanzel der Schlosskapelle Hartenstein ist.
Sie tritt aus einem Sandsteinpfeiler heraus; die Treppe zur Kanzel führt durch diesen Pfeiler hindurch. Aus derselben Werkstatt stammte auch der Marmoraltar von 1562, der allerdings nach der neugotischen Umgestaltung der Schweriner Schlosskapelle im 19. Jahrhundert nicht in den neu errichteten Chor passte und ins Schweriner Museum umgesetzt wurde. Von einem Besuch des Alabaster-Steinbruchs in Uslar brachte der Mecklenburger Herzog 1562 Blöcke mit, aus denen er in einer niederländischen Werkstatt Reliefs für die steinernen Emporen fertigen lies; sechs von ihnen sind erhalten geblieben.
Im Rahmen einer generellen Erneuerung und Umgestaltung des Schlosses ließ Herzog Friedrich Franz II. ab 1851 auch die Schlosskirche neu gestalten. Kein Geringerer als der Kölner Dombaumeisters Friedrich Zwirner lieferte dafür die Pläne; Friedrich August Stüler, unter anderem Architekt des Neuen Museums in Berlin, zeichnete für die Innengestaltung verantwortlich. Von ihm stammt auch der Entwurf für die Ausmalung der Gewölbe als blauer Himmel mit über 8 700 Sternen.
Wesentlicher Punkt der Neuerung war der Anbau eines neugotischen Chores mit einer Empore und großen, den Raum bestimmenden Buntglasfenstern nach Entwürfen des Hofmalers Gaston Lenthe. Der neue Altar wurde schlicht gehalten, um den Blick auf die Fenster nicht zu beeinträchtigen.
Die Orgel aus dem Jahr 1602 war schon 1846 in die Redefiner Kirche versetzt worden. In die Schlosskirche kam statt ihrer ein Instrument aus der Werkstatt des bekannten Mecklenburger Orgelbauers Friedrich Friese. Die unter ihr neu errichtete herzogliche Empore wurde von einem Bild geschmückt, das die Taufe des Slawenfürsten Pribislaw zeigt. Auch die zwölf Bilderpaare, die für die Kirchenpfeiler angefertigt wurden, beziehen sich teilweise auf die mecklenburgische Geschichte.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden bereits Sanierungen der Chorfenster nötig, und auch die Friese-II-Orgel und der Prospekt wurden gegen neue ausgetauscht.
Von den vier historischen Glocken – eine aus dem Jahr 1464 aus der Werkstatt des über Mecklenburg hinaus bekannten Glockengießers Rickert de Monkehagen, eine im Zuge der neugotischen Umgestaltung umgegossene Glocke von 1503 sowie zwei Neugüsse aus der Mitte des 19. Jahrhunderts – hat nur eine die Zeit überdauert. Die drei Güsse des 19. Jahrhunderts wurden 1917 eingeschmolzen. Heute gehören wieder vier Glocken zum Geläut der Schlosskirche.