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Schelfkirche Sankt Nikolai - Schwerin

  • Öffnungszeiten:

    täglich geöffnet

    Kernöffnungszeiten: 11:00 bis 16:00 Uhr

  • Ort:
    Schwerin
  • PLZ:
    19055
  • Kontakt:
    0385569857

Die Schelfkirche St. Nikolai ist eine barocke Backsteinkirche im Schweriner Stadtteil Schelfstadt aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Der Vorgänger der Schelfkirche war eine Gotische Kapelle, die dem Heilgen Nikolaus, dem Schutzpatron der der Seefahrer und Kaufleute gewidmet war. Allerdings wurde sie 16. Jh. baufällig. Als ein Sturm 1703 den Turm der Kapelle abriss, wurde sie ganz abgerissen und bereits 1713 war der Bau der Kirche St Nikolai nach Plänen von Jakob Reutz und nach dessen Tod von Leonhard Christoph Sturm im barocken Baustil fertig.

Die Schelfkirche wurde zu einem Musterfall der Umsetzung protestantischer Kirchbautheorie im frühen 18. Jahrhundert. Bei dem Bau, der im Grundriss eine Kreuzform aufwies, wurde von Sturm ein Kreuzarm für Altar und Kanzel durch eine Art Lettner abgeteilt wodurch der Gemeinderaum eine T-Form erhielt. Der Bau entstand aus unverputzten Backstein, wobei die architektonischen Details in Sandstein errichtet wurden.

Bei einer grundlegenden Renovierung 1856 bis 1858 wurde die Inneneinrichtung Sturms entfernt und die Kirche gemäß den ersten Plänen von Reutz eingerichtet. So stammen die Orgel von Friederich Friese III, der Taufstein, das Altarbild Christi Himmelfahrt von Gaston Lenthe (1858) und die Fenster mit Malereien von Ernst Gillmeister aus dieser Zeit. Die Turmuhr aus dem Jahr 1863 ist die älteste öffentliche Uhr der Stadt. Die Kirche wurde in den 1960er Jahren anhand von Farbschnitten in Anlehnung der ersten Ausmalung gestaltet.

Zwischen 1983 bis 1990 fanden Restaurierungsarbeiten an der Außenfassade statt. Die bunten Fenster des 19. Jahrhunderts wurden wegen der großen Zerstörungen zeitgleich ausgebaut und die durchsichtigen Fenster in Anlehnung der Erstverglasung wieder eingesetzt. Reste der bunten Verglasung konnten im Turmraum, vor der Herzogsloge als doppelte Innenverglasung eingebaut werden.

Das Geläut: besteht aus der bronzenen Nikolaus-Glocke aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts und zwei Eisenglocken von 1959. Sie sind Ersatzstücke der im Weltkrieg abgeholten Glocken.

Särge in der Fürstengruft:Bis 1813 diente die Kirche auch als Grabpflege. In der Gruft ruhen die Körper von 12 Erwachsenen und 5 Kindern der herzoglichen Familie, Aufgrund mangelnder Durchlüftung der Gruft wurden die Särge durch Hausschwamm stark beschädigt,Am 15. Mai 2008 wurde zum 300. Jahrestag der Grundsteinlegung der Kirche der historische Zugang vom Altarraum zur Gruft wieder hergestellt, der Sarg Friedrich Wilhelms ist bereits saniert. Dieser und zwei weitere Särge, die noch in 2008 aufbereitet wurden, sollen künftig durch eine Glastür zu besichtigen sein.