Lukaskirche - Graal Müritz
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Öffnungszeiten:
Mai - September: täglich 9.00 - 17.00 Uhr
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Ort:Graal Müritz
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PLZ:18181
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Kontakt:038206-77230
Mit ihrem Baujahr 1908 zählt die Graal-Müritzer Kirche zu den jüngsten in Mecklenburg. Sie ist ein Spätwerk des damals sehr bekannten Baumeisters Ludwig Gotthilf Möckel.
Mit ihrem Baujahr 1908 zählt die Graal-Müritzer Kirche zu den jüngsten in Mecklenburg. Sie ist ein Spätwerk des damals sehr bekannten Baumeisters Ludwig Gotthilf Möckel, der kurz zuvor auch das großherzogliche Jagdschloss im benachbarten Gelbensande errichtet hatte.
Bei dem neuromanischen Bau fällt sofort ins Auge, dass der 26 m hohe Turm nicht wie seit Jahrhunderten üblich im Westen an das Langhaus anschließt, sondern sich auf dem östlichen Chor erhebt. Möckel soll dies mit ästhetischen Gründen gerechtfertigt haben, andere Quellen sprechen von Zugeständnissen an die Müritzer, da die Kirche in Graal steht, dem westlichen Teil der erst 1938 vereinten Gemeinde.
Das Gotteshaus präsentiert sich dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend in historisierendem Stil mit Elementen der Romanik wie etwa Trauffriesen und Ecklisenen und der Gotik, z. B. in Form von Blendengiebeln. Während der Chor von Kreuzrippengewölben geschlossen wird, ist das Langhaus durch eine hölzerne Spitztonne gedeckt.
Alle Ausstattungsstücke stammen von 1908, wobei sofort das große Kruzifix ins Auge fällt. Von der einst reichen Ausmalung in Form von Ornamenten und vegetabilen Motiven hat nur sehr wenig die Sanierungsarbeiten in den 1960er-Jahren überdauert und von den drei ursprünglichen Glocken ist nur die älteste erhalten; ihre beiden Schwestern wurden 1941 für Kriegszwecke abgeliefert. Ersatz gab es 1952 und 1956, sodass heute wieder drei Glocken läuten. Die Orgel aus dem Jahr 1908 wurde 1953 und 1997 überholt.
Der Umstand, dass Graal und Müritz 1908 eine Kirche bekamen, ist dem einstigen Landesherren Friedrich Franz IV. zu verdanken. Ab 1867 hatte der Ribnitzer Pastor, der auch für die damals noch getrennten Dörfer Graal und Müritz zuständig war, versucht, bei der oberen Kirchenbehörde den Bau eines neuen Gotteshauses zu erwirken. Die Dorfbewohner sollten nicht mehr die 13 km bis nach Ribnitz zurücklegen müssen. Doch die Schweriner Behörde sah das offensichtlich anders. Erst als der Großherzog davon hörte, nahm das Projekt Gestalt.