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Ev. Kirche zur Paulshöhe - Boltenhagen

  • Öffnungszeiten:

    Sommer: täglich 10.00 - 18.00 Uhr; Winter: täglich 10.00 - 16.00 Uhr

  • Ort:
    Boltenhagen
  • PLZ:
    23946
  • Kontakt:
    038825-22274

Die 1873 fertig gestellte Kapelle in Boltenhagen ist ein neugotischer Ziegelbau mit polygonalem Chorschluss. Sie befindet sich auf der Paulshöhe, dem Rest einer langen Düne. Das Dorf hatte sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten Ostseebad entwickelt, was mir ein Auslöser für den Bau war. Doch eine gewaltige Sturmflut im Jahr 1872 verwüstete die ganze tiefer gelegene Ortschaft. Allein die im Rohbau befindliche Kapelle überstand die Flut.

Die 1873 fertig gestellte Kapelle in Boltenhagen ist ein neugotischer Ziegelbau mit polygonalem Chorschluss. Sie befindet sich auf der Paulshöhe, dem Rest einer langen Düne. 

Auslöser für den Bau war auch der zunehmenden Strom an Urlaubern im Ort. Aus dem kleinen, wenig bekannten Fischer- und Bauerndorf war in kurzer Zeit eines der beliebtesten Ostseebädern geworden, nachdem die Grafenfamilie von Bothmer bereits im Jahre 1803 den ersten Badekarren am Strand aufstellen ließ.

Ein Hochwasserstein östlich der Kirche erzählt über die gewaltige Sturmflut in der Nacht vom 12. auf den 13. November 1872, bei der fast der gesamte Ort zerstört und feinem Sand überschemmt wurde. Der Kirchenrohbau jedoch kam heil davon, obwohl die Wellen bis an das Fundament reichten und die Gischt durch die noch offenen Fenster schlug.

Dennoch begann noch im gleichen Jahr der Weiterbau an der Kapelle. 

Beim Bau folgte man Plänen von Helmuth Brunswig. Es dauerte von 1872 bis 1873. Um den Kapellenbau hatte sich seinerzeit auch der Pastor von St. Georg in Wismar, J.J.H. Meyer, besonders verdient gemacht. An ihn erinnert ein Gedenkstein mit Tafel.

Am mit Spitzbogenblenden verzierten Westgiebel ist links neben dem Rosettenfenster eine kleine Glockengaube mit der Glocke aus dem Jahr 1879 angebracht worden. Die zweite Glocke stammt aus den 1950er Jahren und ist in dem kleinen Dachreiter untergebracht.

In den Scheitelkreisen der zweiteiligen Spitzbogenfenstern im Chor befinden sich Buntglas-Ornamente.

Die interessante Innenausstattung der trutzigen Kirche stammt zum Teil aus der Erbauungszeit. Dazu gehört das Altargemälde mit der Kreuzigungsdarstellung von 1873. Die Kanzel erscheint schmucklos. 

Die Taufschale stammt aus dem Jahr 1948. Sie stellt die "Wolke der Zeugen" dar. 

Beachtenswert ist auch der vergoldete Silberkelch (Anfang des 17. Jahrhunderts) und die vergoldete Patene aus Silber (1679). 

Im Jahr 1958 erhielt die Kapelle eine Orgel, gebaut von der Firma Schuke aus Potsdam.

Die Kapelle Boltenhagen gehörte anfangs zur Pfarrkirche in Klütz. Später wurde Boltenhagen zu einer eigenständige Kirchengemeinde. Heute sind die Kirchgemeinden Klütz und Boltenhagen  wieder dauerhaft verbunden.

Ansicht: von Nordwest
M.Poley,St.Nikolai,Wismar