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Ev. Kirche - Hohenkirchen

  • Öffnungszeiten:

    täglich ab 8 Uhr 

  • Ort:
    Hohenkirchen
  • PLZ:
  • Kontakt:
    038428 60253

Die evangelische Kirche zu Hohenkirchen liegt auf einem Hügel von wo man einen beeindruckenden Blick auf die Wismarer Bucht hat. Als Radwegekirche am OstseeküstenRadweg läd sie zum Verweilen ein.

Der landschaftsbeherrschenden Position der Dorfkirche auf der Höhe eines Moränenzuges verdankt der Ort seinen Namen. Er ist während der frühen Besiedlung des Küstenstreifens zwischen der Wismarer Bucht und der Wohlenberger Wiek wohl bereits um 1200 gegründet worden.Die Kirche wurde um 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt und gehörte im Mittelalter zum Bistum Ratzeburg. Die heutige Kirche ist ein Nachfolgebau aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Der äußerlich nicht in Chor und Schiff untergliederte Backsteinbau ist mit vier Jochen kreuzgewölbt. Es wird von einem polygonalen 5/8-Chor abgeschlossen. Während im östlichen Bereich die Strebepfeiler sichtbar sind, wurden sie bei den westlichen drei Jochen nach innen gezogen und ermöglichen so die Anlage von jeweils drei, zum Schiff hin offenen Seitenkapellen. Ihre Außenwände sind bis auf die Fenster völlig glatt. Die spitzgotischen bis unter die Traufe gehenden Fenster sind zumeist dreiteilig gegliedert.

Der wehrhaft wirkende Westturm mit quadratischem Grundriss ist als jüngster Bauteil erst um 1500 errichtet worden. Er besitzt an der Westseite ein mehrfach abgestuftes spitzbogiges Portal mit zwei Rundblenden darüber. Sein Abschluss durch ein Walmdach ist barock. Der Turm ist auch über eine enge Wendeltreppe besteigbar.In dieser Zeit entstand auch der zweigeschossige Anbau mit einem Fachwerkobergeschoss vor dem Südportal. Mit Ausnahme dieser Vorhalle sind alle Raumteile, auch die an der Nordseite angefügte Sakristei und der voll zum Schiff hin geöffnete Turmraum, kreuzrippengewölbt. Durch die seitlichen Kapellen wirkt das Innere der Kirche licht und weit.

Die Kirche hatte früher auch Bedeutung als Seezeichen oder als Landmarke gedient. Schlie vermutet daher, dass sie einen hohen Spitzturm hatte, der bei einem Sturm verloren ging.Das Kirchenschiff wurde 1988/1989 und die Vorhalle 2003 restauriert. Neun der zwölf Glasfenstern wurden durch Lehrlinge der Landesfachschule Lübeck des Glaserhandwerks im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung wiederhergestellt.

Die Kirche hat eine Ausstattung aus mittelalterlichen und nachmittelalterlichen Kunstwerken:

Die Holzkanzel an einem Nordpfeiler wurde 1739 vom Bildhauer Heinrich Johann Bülle ursprünglich mit reichlichen Figurenschmuck gefertigt. Davon zeugen nur noch der Rankenschmuck und das Lesepult der Kanzel das von einem kleinen geschnitzten Pelikan mit seinem Jungen getragen wird. Um 1900 wurden die Engel mit dem Kreuz, die Tauben, der Kelch, die Bibel sowie der hölzerne Wolkenkranz abgebaut.

Der Altar kam 1749, genau zehn Jahre später, auch aus der Werkstatt des Bildhauers Johann Heinrich Bülle. Eine Inschrift auf der Altarrückwand nennt das Entstehungsjahr 1749. Der Altar ist ein zweigeschossiger architektonischer Aufbau mit vollplastischen Figuren. In dem von gekuppelten Säulen gerahmten Hauptgeschoss dominieren ein Kruzifix und die Freifiguren von Jesaja und Moses. Vor dem Volutengiebel sind der Auferstandene, als Bekrönung die Dreieinigkeit mit seitlichen Engelsfiguren zu sehen. Im Sockel befindet sich ein Abendmahlsgemälde von 1870.

Das bedeutendste vorreformatorische Kunstwerk ist das ausdrucksstarke, fast lebensgroße Kruzifix, das einst zu einer Zriumpfkreuzgruppe gehört haben muss und gegen 1300 entstanden ist.

Auf der Westempore steht die 1845 vom Orgelbauer Friedrich Wilhelm Winzer aus Wismar gebaute mechanische Schleifladenorgel (II/P/15). Winzer baute nach altem Werkprinzip die manualige Orgel. Nach Vandalismusschäden nicht mehr spielbar, wurde sie 2006 durch Andreas Arnold von der Orgelbaufirma Mecklenburger Orgelbau restauriert.

Der große romanische Taufstein aus Granit mit reichen Dekor aus Rundbogenarkaden, Lebensbaummotiven und vier plastischen Köpfen am Fuß ist ein schönes Beispiel für die Kunst des ausgehenden 13. Jahrhunderts.

In der Kirche befinden sich mehrere sehenswerte Grabplatten des 17. und 18. Jahrhunderts. Der Doppelgrabstein von 1649 ist mit Bildnissen des Pastors Zacharia Manke und seiner Frau im Flachrelief versehen. Mit der Rechten einen Kelch und mit der Linken eine Bibel fassend, sie die Hände faltend. In den Ecken befinden sich die vier Evangelisten und an den Seiten Umschriften in drei Zeilen.

Von den einst drei Glocken hängt im Turm nur noch die Bronzeglocke von 13./14. Jh. mit einer reich verzierten Majuskelschrift Segne, o Gott, diese Glocke; das Volk sei wohl, die Luft gesund.

Ansicht: von Süd bei Nacht
M.Poley,St.Nikolai,Wismar