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Ev. Kirche - Ahrenshoop

  • Öffnungszeiten:

    April: Do bis So von 10 bis 18 Uhr


    ab Mai: Di bis So von 10 bis 18 Uhr

  • Ort:
    Ahrenshoop
  • PLZ:
    18347
  • Kontakt:
    038233 69133

Die Schifferkirche Ahrenshoop ist ein Kirchenbau, der in der Gemeinde Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland Darß-Zingst 1950–1951 konzipiert und errichtet wurde.

Bereits im September 1949 gab der damalige, für Ahrenshoop zuständige Prerower Pastor Pless, einen Vorentwurf für einen Kirchenbau in Planung. Der zufällig in Ahrenshoop weilende Architekturstudent Hardt Walther Hämer wurde beim Pastor vorstellig und nach Genehmigung durch Hämers Professor, der ebenfalls an einem Entwurf interessiert war, fertigte er den Entwurf. Die Kirchgemeinde hatte bereits ein Baugrundstück. Dieses musste auf Druck der Behörden getauscht werden, überhaupt war der Beginn des Baus von vielen Restriktionen der kirchenfeindlichen staatlichen Organe geprägt. Dies führte sogar zu Beschlagnahmungen von Baumaterialien an der innerdeutschen Grenze und Baustops, weil plötzlich die gesamte Gemeinde als unter Denkmalschutz stehend erklärt wurde. Dennoch wurde die Kirche am 14. Oktober 1951 eingeweiht.

Durch den Finanz- und Materialmangel während des Baus in den Nachkriegsjahren und die intensive Nutzung und fehlenden Instandsetzungskapazitäten der DDR-Zeit bedingt, zeigte die Kirche zum 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2001 starke Schäden. Es wurde ein Förderverein gegründet, der die Sanierung in die Wege leiten sollte. Der Architekt von 1950 wurde beauftragt, für eine umfassende Erneuerung zu sorgen. Zielsetzung ist das Bewahren und Wiederherstellen der historischen Substanz bei Ertüchtigung der Grundanforderungen an Sicherheit und betriebliche Funktion. Die Maßnahmen haben 2005 begonnen.

Architektur: Die Kirche besteht aus sechs Dreigelenkbindern aus Holz. Spitzbögen vermitteln einen gotischen Eindruck. Die hölzernen Rippen sind im Innern, aber auch von außen sichtbar. Sie führen aus dem Reetdach in das Fundament aus Betonbrocken. Das Innere der Kirche ist mit Ziegelsteinen gepflastert. Die Wände und Decken bestehen aus übereinander gestülpten Brettern. Der westliche Giebel ist vollständig verglast und verfügt über eine Empore. Zwei hohe, schmale, Fensterbahnen links und rechts sorgen für Licht am Altar.

Innenausstattung: Die begrenzten Finanzmittel zwangen den Architekten zu äußerster Sparsamkeit und Improvisation: Die Marmorplatte des Altars war die Schreibtischplatte seines Vaters in Prerow, die Taufschale war eine Schüssel, die seine Mutter aus Russland mitgebracht hatte. Der Dorfschmied stellte die Kerzenhalter an den Kirchenbänken sowie das Kreuz am First her und Hämer die Altarleuchter. Die Bildhauerin Doris Oberländer-Seeberg sorgte für die Inneneinrichtung der Kapelle und benutzte dafür eine am Bauplatz gefällte Pappel. Dazu gehören der Ständer für die Taufschale, die Kanzel mit Worten und den Symbolen der vier Evangelisten. Vier Schiffsmodelle hängen von der Decke herab: sie symbolisieren Glaube, Liebe, Hoffnung und Frieden und wurden vom Ahrenshooper Kapitän Heinrich Voss in den 1950er Jahren gebaut und gestiftet.

Im Januar 2013 wurde eine neue Orgel der Orgelwerkstatt Wegscheider eingeweiht. Das Instrument verfügt über zwölf Register, die auf einem Manual und Pedal verteilt sind.

Ansicht: Außenansicht
M.Poley,St.Nikolai,Wismar